In diesem Jahr fanden in Freiburg bereits drei Morde an Frauen statt – Femizide. Jeden zweiten bis dritten Tag wird eine Frau in Deutschland durch ihren (Ex-)Partner getötet. Mehr als 100 Frauen sterben so jedes Jahr!

Femizide in Freiburg
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In Anbetracht dieser Zahlen kann von Einzeltaten keine Rede sein. Im Gegenteil, es gibt sich eine Struktur zu erkennen: Ein von Gewalt beherrschtes Verhältnis der Geschlechter, in welchem Frauen strukturell benachteiligt sind. Der Femizid ist die wohl sichtbarste Form dieser Gewalt. Zumindest, wenn dieser eben nicht medial als „Beziehungstat“ oder „Familiendrama“ verklärt wird. Die Gewalt ist jedoch nicht nur als rein physisch zu verstehen. Gewaltvoll ist das Verhältnis. Das Verhältnis in welchem Frauen in gleichen Jobs immer noch weniger verdienen, Körper ungefragt sexualisiert werden oder etwa bestimmte Hobbys nicht zugänglich sind.

Dieses Gewaltverhältnis macht auch vor der Matte nicht halt.
Kampfsport ist leider immer noch von Männern dominiert. Zu 80-90% sind die meisten Kurse von Männern besucht (tolle Ausnahmen ändern leider bisher nicht die Regel). Das liegt nicht einfach am Desinteresse von Personen, die sich nicht als Männer sehen. Es sind die Hürden im Umfeld Kampfsport-Gym die es für viele Frauen noch schwer macht in diese Domäne einzutauchen.

Harte Typen, Oberkörper frei sich zur Schau stellend in ihrer Dominanz gegenüber anderen – Sexistische Sprüche – (hetero-)sexualisierte Witze – ein Begaffen von potenziellen neuen Trainingspartnerinnen und diese nach dem als schön empfunden Aussehen zu bewerten – so die Berichte und Erlebnisse von Frauen. Somit liegt es an uns selbst unsere Community gegensätzlich zu gestalten. Es liegt an uns, ob wir gewillt sind eine Matte für alle zu sein. Ob wir eine positive Atmosphäre für alle schaffen (wollen). Kampfsport kann ein Beitrag dazu sein, dass sich Personen selbstbewusster und stärker fühlen und ein Mittel dazu sich zu empowern.

Wie also können wir aktive Kampfsportler dieses Umfeld beeinflussen und ändern? Es ist eine schwierige Aufgabe und fängt mit dem Hinterfragen unserer eigenen Sexismen an. Außerdem mit den Versuchen möglichst diskriminierungsfreie Räume bzw. Matten herzustellen und hört wahrscheinlich niemals auf.

Versuchen wir ein Beitrag zu leisten. Proaktiv den Gegensatz der oben aufgezeigten Widerlichkeiten lebend.

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